Donnerstag, 2. Februar 2012

Runter kommen sie immer

Ist die Fahrt mit dem Auto an den Flughafen wirklich gefährlicher als der anschliessende Flug nach wohinauchimmer? Als Flugphobiker geht man mit solchen Statistiken skeptisch um. Wer sich aktiv informiert, erfährt schnell, dass sich auch hier Statistiken so drehen und wenden lassen, bis Fliegen plötzlich nicht mehr das sicherste Verkehrsmittel ist. Stellt man beispielsweise die Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, in der nächsten Stunde zu sterben, ist der Zug plötzlich das deutlich (um genau zu sein: dreimal) sicherere Fortbewegungsmittel. Als Passagier mit Todesangst sollte man sich diese konkrete Frage während eines Fluges aber sowieso besser nicht stellen. Eine andere Statistik besagt, dass die Gefahr, mit einem Flugzeug abzustürzen, gleich gross ist, wie beim Autofahren auf einer Strecke von 20 Kilometern zu verunglücken. Und so fühlte sich der flugangstgeplagte Captain der P-Airlines bestärkt in seinem Gefühl, dass Fliegen eben doch verdammtnochmal extrem gefährlich ist. 

Bis er kürzlich im Time Magazine folgenden Satz gelesen hat: "In the year 2011, more than 30'000 Americans died in car crashes - compared with zero in commercial air travel."

zero? Kein einziger?

Ja, kein einziger. 2011 war das sicherste Flugjahr seit 1945. Und damals flogen noch keine 950'000 Flugzeuge mit 89 Millionen Menschen an Bord von und nach Atlanta pro Jahr. Im Jahr 2011 ist weltweit kein einziger Mensch auf einem Langstreckenflug ums Leben gekommen. 

Also doch: Flugangst ist komplett irrational. Der Captain nimmt sich vor, bei seinem nächsten Flug an diese Zahlen zu denken. Wahrscheinlich kommt er dann, im startenden Flugzeug sitzend, aber zum Schluss, dass es - rein statistisch gesehen - höchste Zeit ist für einen Scheissunfall. 

Sieht chic aus, ist aber brandgefährlich: Boeing 747



Mittwoch, 1. Februar 2012

Chilenischer Minimal

Nicolas Jaar tönt genau so, wie man sich das vorstellt, wenn einer in New York geboren ist und in Santiago de Chile aufwächst. 

Der tritt übrigens morgen Donnerstag in London auf. Wem das zu kurzfristig ist: Übermorgen spielt er in Brooklyn.